Warum leiden so viele Menschen heute an zu hohem Blutdruck, an Reizdarmsyndrom, an Verstopfung, an verminderter Libido bzw. Unfruchtbarkeit, an Herzbeschwerden, Essstörungen, Süchten, usw.? Die Liste an Krankheiten, welche durch permanente Stresseinwirkung und entsprechende Reaktion unseres vegetativen Systems verursacht werden, ist schier endlos lang. Natürlich bietet die Schulmedizin Medikamente wie Blutdrucksenker, Potenzmittel oder unzählige Ernährungsformen, doch werden damit die Symptome behandelt und nicht die Ursache.
Das Gleichgewicht in uns
Nehmen wir folgendes Beispiel: Eine Wippe, auf der zunächst zwei Kinder mit ähnlichem Gewicht wippe. Sie haben Spaß am Spiel, lachen, freuen sich darüber und wippen vermutlich ziemlich lange. Dieses Bild der beiden lachenden Kinder auf der Wippe steht für das Gleichgewicht in uns, wenn es in Balance ist. Wir fühlen uns sicher, geborgen und sind in der Lage, empathisch mit unseren Mitmenschen umzugehen.
Erste Alarmstufe
Nun kommt die Mutter eines der Kinder und setzt ein kleines Geschwisterchen zu ihrem Kind dazu. Die Mutter und das kleine Geschwisterchen sind vergleichbar mit etwas, was eine Gefahr für unseren Organismus darstellt. Unser System ist nicht mehr im Gleichgewicht und die erste Alarmstufe wird aktiviert, was unter anderem bedeuetet, dass unser Blutdruck und Puls steigt, die Muskeln spannen sich an, Verdauung und Libio werden zurück gefahren, usw.
Vielleicht fangen die beiden Kinder an, sich zu beschweren, dass das Wippen nun keinen Spaß mehr macht, werden immer lauter in ihren Beschwerden, bis die Mutter das Geschwisterchen wieder zu sich nimmt. Die erste Alarmstufe ist wieder deaktiviert und unser Organismus ist nun wieder im Gleichgewicht.
Das Notfallsystem in uns
Werden die Beschwerden und das Geschimpfe der beiden Kinder von der Mutter nicht gehört und das Wippen mit ungleicher Gewichtsverteilung geht weiter und weiter, so geben die beiden Kinder irgendwann auf, sich zu beschweren, sondern wippen weiter, weil sie keinen Ärger mit der Mutter haben wollen. Sie verlieren immer mehr Spaß am Wippen, weil es mit dem zusätzlichen Gewicht anstrengender ist. Die zweite Alarmstufe in unserem Organismus wird aktiviert, so etwas wie unser absolutes Notfallprogramm, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt.
Die Füße der beiden Kinder beginnen nach einer Zeit zu schmerzen. Das wäre dann der Zeitpunkt, wenn in unserm Körper zum Beispiel der Blutdruck chronisch hoch ist. Die Mutter legt nun eine weiche Decke unter ihre beiden Kinder, welche ja auf einer Seite gemeinsam sitzen, um den Stoß ein wenig abzufedern. Die Decke steht symbolhaft für ein Medikament oder eine andere Behandlung. Für die nächsten paar Minuten geht es den drei Kindern sicher besser beim Wippen, doch die Wippe ist nach wie vor ungleichmäßig belastet. Die Decke löst also die Ursache für die Fußschmerzen der Kinder nicht. Außerdem wird das Kind, welches die ganze Zeit alleine auf seiner Seite saß, dieses Wipp-Erlebnis mit negativen Emotionen abspeichern und schlimmstenfalls nie wieder wippen wollen. Vielleicht wird es sogar in seinem späteren Leben mit den eigenen Kindern nicht wippen gehen. Eine Stresssituation brennt sich so tief in unseren Organismus ein, dass es sogar an die nächsten Generationen weitergegeben wird.
Wenn wir die Symtome unseres Körpers, das Schreien nach Hilfe immer nur von außen behandeln, kommen im Laufe unseres Lebens immer neuere und schwerwiegenderes Symptome hinzu. Es wird damit nicht die Ursache der Symptome behandelt und vor allem, wird die nachfolgende Generation durch unsere Erfahrungen mit Stresssituationen belastet obwohl sie mit der ursprünglichen Stresserfahrung gar nichts zu tun haben.
Was kann ich nun tun?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für jeden, um emotional negativ belastete Situationen aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und auch aktuell entstandenen Stress gesund zu reduzieren. Dazu gibt es einen eigenen Blogbeitrag: „Stress lass nach“