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Alle Jahre wieder das Thema der Bikinifigur

Es ist Frühling, fast schon Frühsommer. In vielen Zeitschriften, Magazinen und Social Media Kanälen ist seit Wochen die Rede davon und mit welcher Strategie die Bikinifigur am besten in kürzester Zeit mit so wenig Einsatz wie möglich zu erreichen ist. In diesem Blogbeitrag möchte ich darauf eingehen, warum das so schwierig ist und viele ihr Ziel trotz eiserner Disziplin nicht erreichen.

Der jeweilige Zeitgeist

Auch wenn es immer mehr in der Öffentlichkeit thematisiert wird, möchte ich es trotzdem erwähnen: unser Zeitgeist. Das Idealbild von Frauen änderte sich im Laufe der Zeit und wird sich auch weiterhin ändern. Idole, wie Marilyn Monroe oder Sophie Loren, entsprachen dem damaligen Zeitgeist und waren für viele Frauen Vorbilder.

Heute steht die Selbstoptimierung im Vordergrund, egal ob durch aktuelle Ernährungs- und Fitnesstrends, Kosmetika oder Eingriffe beim Schönheitschirurgen. Doch bleiben wir bei der Bikinifigur. Jedes Jahr aufs Neue unterziehen sich Frauen diversen Ernährungs- und Fitnessplänen, kämpfen um jedes Kilo und feiern jeden sichtbar gemachten Knochen oder verschwundenes Fettpölsterchen und posten es stolz auf Social Media.

 Suchtfaktor Zucker

Warum können so viele den Zucker oder hochverarbeitete Kohlenhydrate wie Weißbrot nicht weglassen und sich stattdessen so ernähren, dass es nicht nur gesund ist, sondern die Bikinifigur erreicht wird? Zucker und auch Kohlenhydrate wie Weißbrot sind aus dreierlei Punkten kritisch zu sehen:

  1. Zucker aktiviert die gleichen Hirnareale wie Kokain, es wird mehr Dopamin und Opioid ausgeschüttet, was uns glücklich macht. Er macht mental und körperlich genauso süchtig, nur dass Zucker legal ist und es keine Entzugskliniken dafür gibt.
  2. Es liegt im Trend, glücklich zu sein und idealerweise, ist man immer glücklich, ohne Tiefschläge. Am besten surft man das ganze Leben lang auf einer permanenten Glückswelle dahin. Wer nicht glücklich ist, ist nicht normal und wird mit gutem Rat zum Therapeuten geschickt.
  3. Die Geschmacksrichtung „Süß“ ist in unserm Körper tief gekoppelt mit der Süße der Muttermilch. Süß bedeutet ungefährlich, geborgen, sicher. Bei vielen kicken Verhaltensmuster aufgrund von sehr frühen emotional belastenden Situationen ein und sie haben keine Chance, dem Süßen abzuschwören.

Kohlenhydrate generell

Eines möchte ich noch zum Thema Kohlenhydrate allgemein sagen:  Kohlenhyrate liefern sehr schnell viel Energie, was aus evolutionärer Sicht absolut notwendig ist, um zu kämpfen oder zu fliehen. Hast du also vemehrt Lust auf Kohlenhydrate, kann es gut sein, dass du im ersten Alarmzustand, also Kampf oder Flucht, festhängst. Anstatt dich mit Ernährungsplänen fertig zu machen, ist es sinnvoll, mit anderen Methoden, wie zum Beispiel meiner körperorientierten Klientenarbeit, den ersten Alarmzustand abzubauen. Dann hast du gar kein Verlangen mehr nach übermäßig viel Kohlenhydraten.

Bewegung und Sport

Bewegung ist für den menschlichen Organismus absolut essentiell, das ist völlig korrekt. Es lohnt sich jedoch einen genaueren Blick darauf zu werfen, ob und wenn ja, welche Bewegungsformen oder Sportarten ausgeübt werden und wie sie ausgeübt werden. Laufen bzw. Joggen kann ein Verhaltensmuster des „Davonlaufens“ oder des „Flüchtens“ sein. Ich selbst war viele Jahre regelmäßig laufen und habe mich irgendwann mit den Gedanken erwischt: „Nein, ich will nicht mehr flüchten. Ich will mich den Themen meines Lebens stellen.“ Von dem Zeitpunkt an, habe ich die Motivation, die Lust und Freude am Laufen verloren. Jetzt, schön langsam ändert sich das wieder und ich gehe mit einer anderen Motivation laufen.

Manche üben Sport in einer selbstzerstörerischen Art und Weise aus, was an häufigen Verletzungen oder chronischen Beschwerden erkennbar ist. Sie ärgern sich dann, dass sie aufgrund einer Verletzung schon wieder nicht trainieren können.

Medikamente – Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Auch Medikamente, dabei viele Psychopharmaka, haben als Nebenwirkung eine Gewichtszunahme, ob im Beipackzettel bekannt oder (noch) nicht. Wechselwirkungen unter mehreren Medikamenten dürfen dabei auch nicht unterschätzt werden. Oft ist es so, dass eine Gewichtszunahme durch Medikamente kaum beeinflussbar ist, solange die Medikamente eingenommen werden.

Wie erreiche ich die Bikinifigur nun?

Wenn du Schwierigkeiten hast, deine Wunschfigur zu erreichen, kann das so viele Ursachen haben, wie jeder Mensch einzigartig ist. Ich persönlich halte es für unprofessionell pauschal vorgefertigte Rezepte wie bestimmte Ernährungsformen, Fitnessprogramme usw. zu empfehlen. Die Wurzel und Ursache zu finden, warum das Verlangen nach Kohlenhydraten so groß ist, warum die Motivation für mehr Bewegung im Leben nicht vorhanden ist, usw. ist meiner Meinung nach effizienter und nachhaltiger.

Meine Empfehlung

Als ersten Tipp empfehle ich dir, dich ab jetzt nicht mehr zu beschimpfen, wenn du in deinen Augen wieder einmal versagt hast, indem du Süßigkeiten gegessen hast oder schon wieder keinen Sport gemacht hast. Denn du setzt dich damit nur weiter unter Druck, hältst den Stresspegel, also die Alarmstufe deines Körpers hoch und damit ist es dir fast unmöglich, deine Wunschfigur zu erreichen.

Als zweites gilt es herauszufinden, warum dir eine Bikinifigur, die dem heutigen Zeitgeist entspricht, so wichtig ist. Und ja natürlich können einschränkende, hinderliche Muster, die sich tief in dein Körpergedächtnis eingegraben haben, verantwortlich sein, dass du deine Wunschfigur nicht erreichst.

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